Wir gehen mit unseren Kindern 2x im Jahr für eine Woche in den Wald. Das heißt für uns: wir treffen uns im Wald und verbringen einen ganzen Kiga- Morgen dort. Wir füllen die Zeit mit den Ideen der Kinder, wir frühstücken gemeinsam und entdecken die Natur.
Warum wir Waldwochen anbieten:
Der Wald bietet etwas für Kinder, dass nicht zu ersetzen oder im geschlossenen Raum zu simulieren ist. Im Wald erforschen, bilden und fördern wir den Natursinn der Kinder und deren spezifische Wahrnehmung. Wir achten die besondere Anlage des Kindes zu einem innigen Naturverhältnis. Der Wald bietet den Kindern motorische Anregungen in riesiger Vielfalt und zahlreiche sensorische Erfahrungen( Äste, Steine, Bodenbeschaffenheit, etc.)
Hier besteht auch die Möglichkeit großer, gemeinsamer Aktionen als auch ruhiger Beschäftigung.
Das innere Bild von Natur, der Natursinn und das Bild von der Umwelt formt sich über sinnliche Erfahrungen, über Erlebnisse und Erkenntnisse.
Den Kindern wird klar, dass unsere Natur(Gottes Schöpfung) etwas Schützenswertes ist. Das Weltbild, das bei unseren Kindern entsteht, schließt die Natur mit ein und fordert einen konstruktiven Umgang mit natürlichen Ressourcen.
Weiterhin ist die gesundheitsfördernde Wirkung vom Aufenthalt in der Natur unbestreitbar.
Die zeit im Wald ist förderlich für das Sozialverhalten und die Kreativität der Gruppe. Die Kinder sind auf gegenseitige Hilfe angewiesen und der Verzicht auf standardisiertes Spielzeug regt die Fantasie und Kreativität an.
Wie eine Waldwoche gelingt:
Im Wald gibt es feste Regeln und Grenzen, die sich von denen im Kiga unterscheiden.
Um diese nachvollziehen zu können, stellen die Kinder mit unserer Hilfe zum Teil selbst die Regeln auf.
Die Inhalte der Waldwoche richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der Kinder. Um eine gewisse Vielfalt entstehen zu lassen,, bereiten wir uns in der Zeit vor der Waldwoche mit den Kindern auf diese Woche vor. Damit unsere Waldwoche gelingt, benötigen wir die Unterstützung von Eltern(Fahrgemeinschaften, Kleidung der Kinder, Toleranz)In jedem Kiga-Jahr suchen wir nach einem entsprechenden Waldstück für unsere Kinder, um die Entdeckungsfreude immer wieder neu zu wecken.
„Wenn ihr die Sonne, die rot aufgeht,
nur als Ergebnis elektromagnetischer Wellen versteht,
und dabei nicht- wie das Kind – bedenkt,
dass die rote Sonne einfach schön ist und Wärme schenkt.
Wenn ihr Dampf, Schnee und Eis,
Wasser von kalt bis heiß
als Aggregatzustand erklärt
und so dem Kind eigene Zugänge verwehrt,
dann ist es vielleicht schon um eure Sinne geschehen.
Doch lasst die Kinder ihre Wege gehen
und sucht nach Teilhabe darin,
dann findet auch ihr wieder Sinn.“
(Clemens Feldhaus)
Und wenn keine Waldwochen sind:
Da wir zur Zeit im Jahr „nur“ zwei Waldwochen verbringen, ist es uns wichtig den Kindern auch im Kindergarten die Natur erlebbar zu machen.
Die Kinder haben stets die Möglichkeit auf unserem naturnahen Außengelände zu spielen- sowohl in einer Kleingruppe, z.B.: während der Freispielzeit als auch mit der Gesamtgruppe.
Unser Außengelände ist großflächig, hat einen alten Baumbestand und seit der Neugestaltung 2005 vielfältige Entdeckungs- und Spielmöglichkeiten(Kriechröhre, Dschungel, Hügellandschaft, Sandseen, Wasser, Steine,….)
„Über die Erde sollst du barfuss gehen.
Zieh die Schuhe aus,
Schuhe machen dich blind.
Du kannst doch den Weg mit deinen Zehen sehen,
auch das Wasser und den Wind.
Sollst du mit deinen Sohlen die Steine berühren,
mit ganz nackter Haut.
Dann wirst du bald spüren,
dass dir die Erde vertraut.
Spür das nasse Gras unter deinen Füßen
und den trockenen Staub.
Lass dir vom Moos die Sohlen streicheln und küssen
und fühl das Knistern im Laub.
Steig hinein,
steig hinein in den Bach
dann lauf aufwärts
dem Wasser entgegen.
Halt dein Gesicht unter den Wasserfall
Und dann sollst du dich in die Sonne legen.
Leg deine Wange an die Erde,
riech ihren Duft und spür,
wie aufsteigt aus ihr
eine ganz große Ruh´,
und dann ist die Erde ganz nah bei dir,
und du weißt:
du bist ein Teil von allem und gehörst dazu.“
(Martin Auer)