Hospitation

Falls Sie den KiTa-Alltag gerne einmal hautnah miterleben möchten, sprechen Sie mit uns einen Hospitationstermin ab. Durch eine Hospitation bekommen Sie einen anderen Blick für das Geschehen in der Kindertageseinrichtung, erleben Ihr Kind in der Gruppe und die augenblickliche Gruppensituation!

(M)Ein Besuchs-Tag im Kindergarten St. Ludgerus

 Mein Name ist Nadine Jost, ich bin Mutter einer 6-jährigen Tochter und eines 4 Jahre alten Sohnes, die die Sonnengruppe dieses Kindergartens besucht haben bzw. noch besuchen und ich möchte Euch ein bißchen über (m)einen letzten Hospitationstag im Kindergarten erzählen…

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Also, mein Sohn und ich sind wie an fast jedem normalen Werktag-Morgen in der Kita angekommen. Nur dieses Mal habe ich auch meine Jacke an den Gaderoben-Haken meines Sohnes gehangen…

Als wir dann den Gruppenraum betreten haben, stellte ich wieder fest (wie auch schon vor ein paar Jahren bei einem Besuch mit meiner Tochter), dass so ein Besuchs-Tag nicht nur etwas Besonderes für das eigene Kind ist, sondern auch für alle anderen Kinder! Kurz nachdem wir „Guten Morgen“ gesagt haben und die Kinder raushatten, dass ich den Vormittag über dort bleibe, wurde ich mit den Worten „Liest Du mir was vor?“, „Kommst Du mit nach draußen?“, „Wollen wir ins Atelier“ und „Rrrrrhhh, ich bin ein Löwe“ begrüßt.

Mein Sohn hatte an diesem Tag einen Spielzeug-Wellensittich mit in den Kindergarten genommen und wollte als aller erstes mit mir am Basteltisch einen Vogelkäfig für dieses Tier basteln. Bis auf den Korpus (eine ausrangierte Zahnpasta-Verpackung) und ein bißchen gemaltes Vogelfutter, sind wir allerdings nicht sehr weit gekommen. Denn weil schon kurz vor 9 Uhr war, wurde die alltägliche Morgenrunde in unserer Gruppe einberufen. Dazu holen sich die Kinder ihr eigenes Sitzkissen aus einem Regal und bilden einen Sitzkreis. Die Erzieherinnen begrüßen alle Kinder nochmal mit einem netten „Guten Morgen“ und die Kinder grüßen im Chor zurück. Es wird ein Gebet gesprochen und ein Kind darf ein Begrüßungslied bestimmen, welches die ganze Gruppe singt. Im Morgenkreis wird auch besprochen, wieviele Kinder anwesend sind, welche Kinder fehlen, eventuell warum diese fehlen, welcher Wochentag überhaupt ist und was für den anstehenden Tag geplant ist.

Ich hatte mich bereits sofort nach unserer Ankunft und den vielen auf mich einprasselnden Fragen zum Vorlesen „verabredet“ und erstmal ,mit einigen Kindern, meinen Platz auf dem Sofa gefunden.

Nach ein paar vorgelesenen Büchern und beantworteten Fragen, wurde ich zum Buffet ins Frühstücks-Cafe eingeladen. Ich hatte so ein Glück… es war Mittwoch, dass heißt „FRISCHE-BRÖTCHEN-TAG“ und ich bekam auch noch einen leckeren Latte Macchiato an den Mini-Kinder-Tisch gebracht. Mit den Knien an den Ohren, aber trotzdem irgendwie gemütlich, haben wir uns dann das leckere Frühstück schmecken lassen!

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Nach dem Frühstück ging es sofort weiter mit dem Programm: mein Sohn wollte mir unbedingt die Bibliothek und ein dort befindliches Dino-Buch zeigen. Mit uns wollten noch 4 weitere Kinder aus unserer Gruppe die Bibliothek durchstöbern und Bücher gucken bzw. vorlesen lassen. Nach einer guten Stunde und reicher an Wissen, was das Leben und Aussterben der Urtiere betrifft, haben der Bibliothek-Fan-Club und ich dann beschlossen, noch ein bißchen das schöne Wetter zu nutzen und auf das Aussengelände zu gehen. Außerdem hatte ich meinem Sohn ja versprochen einen Vogelkäfig mit ihm zu basteln und dafür brauchten wir noch kleine Stöckchen, die als Sitz-Stangen „eingebaut“ und als Schaukel „verbaut“ werden sollten. Da auch andere Kinder von dem Plan mitbekommen haben, waren ruck zuck 5-6 Kinder auf dem Aussengelände unterwegs um möglichst kleine Stöckchen zu finden. Zum Arbeiten haben wir uns dann mit mehreren Kindern an einen der draussen stehenden Tische gesetzt. Jeder, der wollte, konnte sich irgendwie einbringen: Stöckchen bzw. Sitzstangen durch den Karton stechen und schieben, Bindfaden und Schere für die Schaukel-Konstruktion holen, knoten, schneiden oder auch einfach nur zugucken. Als der Käfig dann fertig war, waren wir alle richtig zufrieden mit uns und unserer Gemeinschafts-Arbeit und mein Sohn war mächtig stolz, dass er jetzt ein neues Zuhause für seinen Spielzeug-Wellensittich hat, bei dem so viele Kinder mitgeholfen haben.

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Gerade mit einer Sache fertig, wurde mir sofort von ein paar Kindern mit geheimnisvoller, aber ernster Miene erzählt, dass im Sandkasten bereits EDELSTEINE gefunden wurden, „die man dann auch mit nach Hause nehmen darf“. Dann wurde mir eine Schaufel in die Hand gedrückt und ich sollte mich mit auf die Suche nach den EDELSTEINEN machen… Leider war meine Arbeit nicht von Erfolg gekrönt…

Auch, wenn ich an diesem Tag keinen Edelstein mit nach Hause nehmen konnte, war es doch ein toller und lustiger Vormittag im Kindergarten mit meinem Sohn, vielen reizenden Kindern („Kommst du morgen wieder?“) und richtig herzlichen Erzieherinnen!

Danke für den schönen Tag!!!